Wunde Brustwarzen beim Stillen – warum das so häufig passiert
Stillen sieht von außen so leicht aus. Baby anlegen, kuscheln, fertig. Die Realität ist aber oft eine andere und Stillen ist etwas, das wir alle lernen müssen. Früher war das wahrscheinlich ein bisschen einfacher – Menschen haben viel öfter gesehen, wie andere gestillt haben, sie waren umgeben von Müttern, Tanten, Freundinnen, die zeigen konnten, wie es geht, was bei Herausforderungen zu tun ist und was wirklich bei schmerzenden Nippeln hilft.
Heute sind wir in diesen Fragen mehr meistens ziemlich auf uns allein gestellt und das Wissen wird nicht mehr so nebenbei weitergegeben. Und plötzlich liegst du da mit deinem Baby und merkst: Das ist gar nicht so intuitiv, wie ich dachte.
Wie häufig sind wunde Brustwarzen in der Stillzeit?
Fast jede stillende Frau kennt das: In den ersten Tagen sind die Brustwarzen empfindlich oder wund. Bis zu 80 % der Stillenden berichten davon – du bist also definitiv nicht allein.
Oft ist das eine Kombination aus ungewohnter Belastung, sehr häufigem Trinken in der Anfangszeit und manchmal auch einer noch nicht ganz optimalen Anlegeposition. Das kann ziemlich wehtun und frustrieren.
Was kann helfen, wenn Stillen weh tut?
Neben Ruhe, Geduld und Unterstützung können kleine Hilfsmittel den Unterschied machen:
Silberhütchen bei wunden Brustwarzen
Vielleicht hast du schon davon gehört: kleine Kappen aus echtem Silber, die zwischen den Stillmahlzeiten auf die Brustwarze gesetzt werden. Silber wirkt antibakteriell und entzündungshemmend und unterstützt die Heilung – ganz ohne Creme oder Salbe.
Achte beim Kauf darauf, dass sie nicht zu eng sitzen. Ein bisschen Luft zwischen Hütchen und Haut ist gut, weil die Brustwarze so nicht aufweicht.
Reinigung: Nach jeder Benutzung kurz mit Wasser abspülen, das reicht meist schon. Und gerne alle paar Tage durch Abkochen sterilisieren.
Luft und Licht: So oft es geht die Brustwarzen an der Luft trocknen lassen. Klingt simpel, hilft aber sehr.
Wann du dir Unterstützung holen solltest
Wenn du merkst, dass es einfach nicht besser wird, dass du dich verkrampfst oder schon Angst vorm nächsten Stillen hast, such dir Unterstützung. Eine Stillberaterin oder Hebamme kann schauen, woran es liegt, ob es vielleicht am Anlegen oder an etwas anderem hängt. Manchmal reichen kleine Änderungen, um es dir sehr viel leichter zu machen.
Auch Schmerzmittel sind wirklich sehr ok und deine Hebamme oder Stillberaterin kann dich dazu beraten, welche Medikamente auch in der Stillzeit eingenommen werden können.
Kurz gesagt:
Stillen ist ein Lernprozess. Es kann weh tun am Anfang – das bedeutet nicht, dass du versagst. Gib dir Zeit, lass dir helfen und nutze kleine Unterstützer wie Silberhütchen. Meist wird es schon nach kurzer Zeit sehr viel besser.